Zuversicht – worauf wir uns verlassen können!
Ich versuche mich auf unangenehme Dinge, die mir widerfahren könnten, innerlich vorzubereiten. Ich male mir das Schlimme aus, damit es mich nachher, wenn es eintritt, nicht mehr so eiskalt erwischt.“
Diese Agrumentation höre ich in meinen Beratungsgesprächen immer wieder. Und tatsächlich: In derartige Gedankenmuster hat sich jeder schon einmal verstrickt. Ganz im Sinne der „Vorsorge“ wollen wir uns manchmal einfach für mögliche Negativwendungen unseres Tages präparieren.
Was hinter dieser Vorwegnahme potentieller negativer Ereignisse steckt, ist die Angst vor dem Unbekannten. Konkreter: Die Angst davor, mit unerwarteten Dingen, die auf uns zukommen könnten, nicht umgehen zu können. Wir haben Angst davor, zu versagen. Angst, dass diese Dinge unsere Kompetenz übersteigen könnten, mächtiger sind, als unsere Fähigkeiten.
Was wir dabei oft vergessen: Wir waren in unserem bisherigen Leben in jeder einzelnen Situation fähig zu reagieren. Mal auf die eine Weise, mal auf die andere. Mal aktiv, mal eher passiv. Immer so, wie es uns in genau dieser Situation eben möglich war. Das ist es, worauf wir uns verlassen können. Wir werden damit umgehen! Mal auf die eine Weise, mal auf die andere. Es gibt keine Nichtreaktion.
Wer sagt, dass es „richtige“ oder „falsche“ Reaktion gibt? Wenn wir mit Ereignissen konfrontiert sind, die uns unvorbereitet treffen, handeln wir, wie es uns in diesem Moment möglich ist. Wir treffen eine Entscheidung, führen ein Gespräch oder ziehen eine Kosequenz. Falls wir mit unserer Entscheidung für diese erste Reaktion unzufrieden sind, können wir jederzeit eine neue treffen und eine andere Richtung einschlagen.
Blicken wir zurück auf die Härteproben in unserer Biographie: Wir haben jedes einzelne Mal unseren Weg gefunden. Der war aus heutiger Sicht vielleicht ein Umweg, jedoch haben wir durch ihn möglicherweise Wichtiges hinzugelernt. Was für unsere Angst, zu versagen, entscheidend ist, ist: Wir sind damit umgegangen!
Legen wir sämtliche Bewertungen über vergangenes Verhalten ab – vergessen wir Sätze wie: „Ach ich hätte doch besser…“, „Wäre ich doch…“, das ist von keinerlei Bedeutung mehr. Was hingegen zählt ist die Gegenwart, wie wir dem Hier und Jetzt begegnen.
Mein heutiger Tipp zum Thema „Zuversicht“ ist das Ausprobieren von persönlichen Leitsätzen.
Jedes Mal, wenn wir uns dabei erwischen, wie sich ein ungutes Gefühl in unserer Magengrube zusammenbraut, weil wir uns doch wieder zu viele sorgenvolle Gedanken über mögliche Ereignisse in der Zukunft machen, können wir uns gedanklich in eine der folgenden Aussagen (oder gleich alle drei) hineinversetzen:
„Egal, was kommt, ich werde darauf reagieren.“
„Egal, was kommt, ich werde eine Lösung finden.“
„Egal, was kommt, ich kann mich auf mich verlassen.“
Wir können diesen Leitsatz mit in den Tag nehmen, und uns immer wieder an seine Bedeutung erinnern. Dadurch öffnen wir die Tür zu unserer zuversichtlichen Stimme.
Egal, was kommt, wir werden unseren Weg am heutigen Tag finden. Und morgen. Und übermorgen.